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Geldwäsche mit Schliessfächern

Für die Geldwäsche verwenden Kriminelle oft Schliessfächer in Banken. Einerseits bieten Schliessfächer einen sicheren Ort, um Gelder und andere Wertsachen zu lagern und andererseits sind sie eine anonyme und diskrete Möglichkeit, um Gelder zu waschen.

Der Prozess der Geldwäsche mit Schliessfächern ist eine der einfachsten und banalsten Methoden. Diese Methode ist zudem eine der häufigsten Methoden. Warum diese Methode für Geldwäscher so interessant ist, wird in diesem Beitrag und einem Video erklärt.

Wer regelmässig, beispielsweise monatlich, Bestechungsgelder erhält, möchte sein Vermögen investieren, sich Sachen kaufen, die er nicht bar bezahlen kann und sich gegen Inflationsrisiken absichern. Dazu nutzen Kriminelle komplexe Methoden der Geldwäscherei, wie beispielsweise Offshore-Konten, Beratungsunternehmen oder Kunsthändler. Erhält jemand jedoch einmalig ein halbe Million an Bestechungsgeldern oder regelmässig sehr geringe Beträge, sind keine komplexen Geldwäschemethoden von Nöten. Es genügt, wenn sich diese Person ein Schliessfach mietet und das Geld in diesem Schliessfach deponiert. Dazu bezahlen die Person das Geld in kleinen Beträgen oder verschiedenen Währungen in das Schliessfach ein und holt es sukzessive ab, um damit ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Dadurch wird kein Verdacht bei der Bank erregt. Sobald sich das Geld im Schliessfach befindet, kann die kriminelle Person es als «sauber» betrachten.

Die Verwendung von Schliessfächern für Geldwäsche stellt für Banken und Behörden eine ernsthafte Herausforderung dar, da sie oft schwierig zu überwachen ist. Jedoch betreiben nicht nur Banken Schliessfächer, sondern es gibt auch hoch gesicherte Schliessfachanlagen, die von privaten Unternehmen betrieben werden und einen bankenähnlichen Service bieten. Eine weitere Möglichkeit für Geldwäscher sind Self-Storage-Boxen, in denen selbständig Gegenstände deponiert werden können.

Bei Fragen oder Anliegen zu ähnlichen Themen können Sie sich gerne an unsere Anwältinnen und Anwälte in Zürich, St. Gallen oder Frauenfeld wenden. Zudem finden Sie weitere Informationen dazu in unserem Beitrag «Money Laundering through Deposit Boxes».

Der Autor des Artikels, Fabian Teichmann, ist Rechtsanwalt, öffentlicher Notar und Unternehmensberater. Er ist ebenfalls Lehrbeauftragter an verschiedenen Universitäten und publiziert regelmässig Artikel zu strafrechtlichen Themen in unterschiedlichen Fachzeitschriften.

Mehr zu diesem Thema finden Sie in Teichmann, F. & Schnell, P-E. (2022). Geldwäscherei im Immobiliensektor. Compliance Berater.

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Der vorliegende Beitrag dient ausschliesslich Aufklärungs- und Präventionszwecken. Die Ausführungen basieren auf empirischen Untersuchungen, welche im Buch „Methoden der Geldwäscherei“ zusammengefasst wurden. Wir weisen darauf hin, dass Geldwäscherei strafbar ist.