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RegTech – Fluch oder Segen für die Compliance?

Unsere Rechtsanwälte in Zürich, St. Gallen und Frauenfeld sind täglich mit Themen der Compliance beschäftigt. Der vorliegende Beitrag behandelt das Thema der RegTech. Geschrieben wurde der Beitrag von Dr. Dr. Fabian Teichmann, Rechtsanwalt in St. Gallen, sowie von Marie-Christin Falker, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Teichmann International (Schweiz) AG. Veröffentlicht wurde der Beitrag in der Zeitschrift ZRFC.

Compliance-Mechanismen können mithilfe von RegTech verbessert werden, indem sie kostengünstiger und weniger zeitaufwändig gestaltet werden. Der vorliegende Beitrag untersucht Chancen und Risiken der innovativen Technologie und bewertet, inwiefern RegTech das Potenzial hat, Compliance-Prozesse zu verbessern.

In der Finanzbranche nimmt die Regulierungsdichte aufgrund verschiedener Faktoren stetig zu. Insbesondere von Big Data und künstlicher Intelligenz wird die Gesellschaft nachhaltig beeinflusst. Big Data beschreibt die Verfügbarkeit grosser Datenmengen und mit künstlicher Intelligenz kann die Nutzung dieser Daten verbessert werden. Dadurch wird das Compliance-Management zu einer grösseren Herausforderung und unter dessen auch kostenintensiver für die Finanzinstitute.

Compliance-Teams sind einem massiven regulatorischen Druck ausgesetzt. Sie fühlen sich verpflichtet, möglichst fehlerfrei zu handeln, da dem Unternehmen ansonsten Sanktionen wie Geldstrafen drohen. Um adäquate KYC zu gewährleisten, nutzen Finanzdienstleister und Banken häufig suboptimale manuelle Prozesse, welche einerseits kostspielig und andererseits zeitaufwändig sowie umständlich sind. Eine Bank, welche zehn Millionen Kunden betreut, können solche KYC-Programme bis zu 25 Millionen Euro kosten. Oftmals kommen individuelle Opportunitätskosten und auch Geldstrafen hinzu. Allein im Jahr 2019 veranlasste beispielsweise die U.K. Financial Conduct Authority Geldstrafen in Höhe von beinahe 474 Millionen Euro gegen bekannte Institutionen wie Goldman Sachs oder die Deutsche Bank.

Durch innovative RegTech-Lösungen können Unternehmen im Finanzsektor dabei helfen, bei der Einhaltung regulatorischer Anforderungen Kosten einzusparen. Es können beispielsweise damit Kosten eingespart werden, da die Technologie eine Automatisierung von manuellen (Teil-)Prozessen ermöglicht. Regulatorische Anforderungen können zugleich durch RegTech präziser und mit weniger Aufwand erfüllt werden. Technologie hilft besonders, Fehlerquoten zu minimieren und Geschwindigkeitsvorteile herbeizuführen.

Bei weiteren Anliegen oder Fragen zu Compliance Thematiken wie diesen können Sie sich gerne an unsere Rechtsanwälte für Compliance in Zürich, St.Gallen und Frauenfeld wenden.

Zum Autor: Fabian Teichmann ist Rechtsanwalt und Notar in St. Gallen. Des Weiteren ist als Lehrbeauftragter an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland

Mehr zu diesem Thema finden Sie in Teichmann, F. & Falker, M.C. (2021). RegTech – Fluch oder Segen für die Compliance? ZRFC, 16(1), 38–42.