Crowdfunding birgt aufgrund seiner potenziellen Nutzung für Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und Betrug erhebliche rechtliche Herausforderungen. Der Artikel "Compliance Risks for Crowdfunding: A Neglected Aspect of Money Laundering, Terrorist Financing, and Fraud" von Fabian Teichmann, Sonia Ruxandra Boticiu und Bruno S. Sergi beleuchtet die rechtlichen Risiken und Gefahren, die von Crowdfunding-Plattformen (CFPs) ausgehen. Trotz seiner wachsenden Beliebtheit als alternative Finanzierungsmethode ist Crowdfunding nach wie vor mit erheblichen Compliance-Risiken behaftet, darunter Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und Betrug. Der Artikel unterstreicht die Notwendigkeit eines soliden Rechtsrahmens, um diese Risiken zu mindern und alle an Crowdfunding-Aktivitäten beteiligten Akteure zu schützen.
Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung: Crowdfunding-Plattformen können für Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung ausgenutzt werden, da sie nicht ausreichend reguliert sind und keine strengen Massnahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche (AML) und der Sorgfaltspflicht gegenüber Kunden (CDD) haben. Die Anonymität und die schnellen Transaktionsmöglichkeiten dieser Plattformen machen sie zu idealen Plattformen für Kriminelle, um Geld zu waschen oder Terrorismus zu finanzieren. So können Betrüger beispielsweise gefälschte Crowdfunding-Kampagnen nutzen, um Geld zu waschen, oder Terroristen können anonyme Spenden zur Finanzierung ihrer Aktivitäten verwenden. Ein weiteres Risiko ist das Scheitern von Investitionen, denn Crowdfunding-Investitionen in Unternehmen in der Frühphase bergen ein hohes Risiko des Scheiterns, insbesondere wenn sie von Unternehmern ohne das erforderliche Fachwissen getätigt werden. Wenn diese Investitionen scheitern, ergeben sich rechtliche Konsequenzen, die zu Streitigkeiten und Rechtsstreitigkeiten führen können. Betrug ist ein grosses rechtliches Risiko beim Crowdfunding und kann verschiedene Formen annehmen:
Der Artikel geht auch auf die empfohlenen Massnahmen ein, die Unternehmen zur Verringerung der Risiken ergreifen können, und zeigt auf, welche Vorschriften in der Europäischen Union bereits gelten.
Die EU-Verordnung über europäische Crowdfunding-Dienstleister für Unternehmen (ECSPR) zielt darauf ab, die Regeln zwischen den Mitgliedsstaaten zu harmonisieren und den Anlegerschutz zu verbessern. Zu den wichtigsten Bestimmungen gehören:
Mehr zu diesem Thema finden Sie in Fabian Teichmann, Sonia Ruxandra Boticiu, Bruno S. Sergi (2022). https://www.emerald.com/insight/content/doi/10.1108/JFC-05-2022-0116/full/html