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Real estate money laundering in Austria, Germany, Liechtenstein and Switzerland

Im Artikel geht es darum, wie Geldwäsche im Immobiliensektor durchgeführt wird. Immobilienprojekte eignen sich für alle drei Stufen der Geldwäscherei (Platzierung, Verschleierung, Integration). Zum Beispiel können Immobilien mit Bargeld gekauft werden, was es schwerer macht, das Geld zurückzuverfolgen. Wenn die Immobilien anschliessend renoviert und vermietet werden, wird das illegal erworbene Geld vollständig in die legale Wirtschaft integriert. Des Weiteren nutzen Geldwäscher eigene Finanzierungsunternehmen, um Projekte zu finanzieren und anonyme Immobilien in grossen Städten zu kaufen. Dabei zahlen sie einen Teil des Kaufpreises bar, um Steuern zu sparen und Rabatte zu erhalten. Durch die Vermietung der Immobilien generieren sie dann legale Einkünfte, bevor sie diese nach einigen Jahren mit einem natürlichen Preisanstieg verkaufen. Für Geldwäscher ist es wichtig, Plausibilität zu wahren, um die Aufmerksamkeit der Strafverfolgungsbehörden zu vermeiden. Dazu gehört, dass bei Barzahlungen der Restbetrag hoch genug sein muss, um oberflächliche Kontrollmechanismen zu bestehen. Geldwäscher wählen daher plausible Rabatte von nicht mehr als 30 Prozent unter dem Marktwert. Intelligente Geldwäscher vermeiden auch direkte Zahlungen aus Offshore-Zielen. Viele Compliance-Beauftragte vertreten die Meinung, der Immobiliensektor spiele bei der Geldwäscherei eine bedeutende Rolle aber fügen hinzu, sie seien in den meisten Fällen nicht in der Lage, Geldwäschereiaktivitäten in diesem Bereich zu erkennen. Dies erklärt auch, warum der Immobiliensektor für Kriminelle attraktiv ist. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Immobiliensektor in Österreich, Deutschland, Liechtenstein und der Schweiz sehr gut für die Geldwäscherei geeignet ist. Zudem gilt es festzustellen, dass die Methoden der Geldwäscherei in diesem Sektor bisher nicht ausreichend untersucht wurden. Die hier beschriebenen Methoden sind für alle Phasen des Geldwäschereiprozesses geeignet und bieten aufgrund der Steuervorteile bei Barzahlungen während des Renovierungsprozesses beträchtliche Gewinnchancen für Geldwäscher.

Zum Autor: Fabian Teichmann ist Rechtsanwalt, öffentlicher Notar sowie Unternehmensberater auf internationaler Ebene.

Mehr zu diesem Thema finden Sie in Teichmann, F. (2018). Real estate money laundering in Austria, Germany, Liechtenstein and Switzerland. Journal of Money Laundering Control. https://doi.org/10.1108/JMLC-09-2017-0043.