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Latest technology trends & their cybersecurity implications

In diesem für das «International Cybersecurity Law Review» verfassten Artikel befassen sich Dr. iur. Dr. rer. pol. Fabian Teichmann, Sonia R. Boticiu und Bruno S. Sergi (PhD) mit der Entwicklung der Rechstindustrie, durch das Voranschreiten technologischer Innovationen, wie beispielsweise dem Aufkommen künstlicher Intelligenz oder dem Weiterentwickeln von Cloud Computing. Anwaltskanzleien investieren bereits hohe Beträge in Rechtstechnologie, um kompetitiv zu bleiben. Jene Beträge fliessen grossteils in entweder «Legal Tech» oder «Law Tech». Während «Legal Tech» darauf abstellt interne Prozesse zu optimieren, versucht «Law Tech» juristische Dienstleistungen potentiellen Klienten direkter zugänglich zu machen, im Sinne eines self-services. Jene technologischen Fortschritte in der Rechtsindustrie können weitereichende Auswirkungen haben. Speziell durch Automatisierung interner Arbeitsabläufe, wie dem Dokumentenmanagement, können Kosten und Zeit signifikant eingespart werden. Dadurch können Anwältinnen und Anwälte ihre Aufmerksamkeit komplexeren Aufgaben widmen. Dies ist allerdings nur ein kleiner Teil des Technologisierungspotentials im Rechtssektor. Die Integration von künstlicher Intelligenz könnte Fehlerquoten im generellen signifikant senken, Datenorganisation grundsätzlich verbessern und Vertragsvorbereitungen perfektionieren. Zudem können die analytischen und vorhersagenden Fähigkeiten einer künstlichen Intelligenz Verfahrenseinschätzungen wesentlich verbessern. Dennoch ist zu betonen, dass essenzielle Skills einer Rechtskraft nicht ersetzt werden können. Die Technologisierung des Rechtssektors bringt jedoch auch andere Vorteile als lediglich Geld- und Zeitersparnisse mit sich. Das digitale Abspeichern und Absichern (bspw. Durch 2-factor-authentification) von Dateien erhöht die Zugänglichkeit und den Schutz sensibler Klienteninformationen wesentlich. Besonders die steigende Frequenz von Cyber-Attacken machen verstärkte Sicherheitsvorkehrungen, wie beispielsweise Zugangsbeschränkungen und Verschlüsselungen, notwendig. Trotz jener Vorkehrungen bringt der Gebrauch von Technologie im Rechtssektor Risiken mit sich. Zunächst ist es essential die Balance zwischen den vielseitigen Möglichkeiten der Cyber-Sicherheit sowie Compliance und einer möglichen Budgeteinschränkung zu halten. Des weiteren muss darauf geachtet werden, menschliche Beurteilungen beizubehalten, speziell bezüglich ethischer Bedenken in Entscheidungen der künstlichen Intelligenz. Nicht zuletzt muss auch die Entwicklung von regulatorischen Entscheiden für die Technologisierung im Rechtssektor im Auge behalten werden. Während also das Anwenden künstlicher Intelligenz und damit die fortlaufende Weiterentwicklung der Dienstleistungen (auch) im Rechtssektor vital sind, sind der Cyber-Sicherheit und der Einhaltung ethischer Standards ebenso hohe Stellenwerte zuzuweisen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Fabian Teichmann ist Rechtsanwalt, öffentlicher Notar und Unternehmensberater auf internationaler Ebene. Er ist ebenfalls Lehrbeauftragter an verschiedenen Universitäten und publiziert regelmässig Artikel zu strafrechtlichen Themen in unterschiedlichen Fachzeitschriften.

Mehr zu diesem Thema finden Sie in Teichmann, F., Boticiu, S. & Sergi, B., S. (2023). Latest technology trends and their cybersecurity implications. International Cybersecurity Law Review (1.-9. Of June 2015) (https://doi.org/10.1365/s43439-023-00091-0).