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Kryptowährungen und Finanzkriminalität: Lösungen aus Liechtenstein

Unsere Rechtsanwälte in Frauenfeld, St. Gallen und Zürich sind täglich wirtschaftsstrafrechtlichen Themen wie diesen konfrontiert. Der vorliegende Beitrag wurde im Journal of Money Laundering Control veröffentlicht und behandelt das Thema der Kryptowährungen und Finanzkriminalität in Verbindung mit Lösungen aus Liechtenstein. Verfasst wurde der Beitrag von Dr. Dr. Fabian Teichmann, Rechtsanwalt in St. Gallen, sowie Marie-Christin Falker, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Teichmann International (Schweiz) AG.

Der vorliegende Beitrag zeigt, wie Kryptowährungen als Mittel für Finanzkriminalität wie Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und Korruption verwendet werden. Diese Studie zeigte, dass Kryptowährungen ein geeignetes Mittel für Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und Korruption sind und die derzeitigen Compliance-Vorschriften im Kryptowährungssektor ineffektiv sind.

Seit 2008 Bitcoin eingeführt wurde, werden Kryptowährungen dafür kritisiert, dass sie angeblich die Finanzkriminalität erleichtern. Kryptowährungen werden nicht von einer vertrauenswürdigen dritten Partei verwaltet oder beaufsichtigt und ermöglichen somit hohe Anonymität. Eine weitere Herausforderung der laufenden technologischen Entwicklungen ist, dass sich der entsprechende Rechtsrahmen langsamer entwickelt. Es bedeutet nicht nur, dass es zu lange dauert, bis angemessene Regelungen eingeführt sind, sondern auch die Gefahr ist vorhanden, dass diese bei Einführung auch schon wieder veraltet ist.

Kryptowährungen sind virtuelle Währungen, die in Blockchain-basierten, dezentralen Systemen funktionieren. Im Gegensatz werden staatliche Fiat-Währungen von Zentralbanken ausgegeben und zentralisiert, was bedeutet, dass alle mit Fiat-Währungen durchgeführte Transaktionen auf einem zentralen Server aufgezeichnet werden, der sicherstellt, dass es keine doppelten Ausgaben gibt. Kunden vertrauen diesem System sehr, da es auf allgemein anerkannten Regeln beruht und durch entsprechende Rechtsvorschiften geregelt ist. Diese Zentralisierung bedeutet Regulierung von Währungen und Transaktionen sowie Überwachung, so dass die Compliance-Richtlinien eingehalten werden können.

Die risikoerhöhenden Merkmale der Blockchain beziehen sich insbesondere auf ihren globalen Charakter, den allgemeinen Mangel an Regulierung und die hohe Anonymität von Kryptotransaktionen. Vor allem die Anonymität ist das am wahrscheinlich meisten kritisierte Merkmal von Kryptowährungen. Es ist zu unterscheiden zwischen Anonymität als Privatsphäre und Anonymität als versteckte Identität. Während Nutzer, die Kryptowährungen für ihre Anonymität schätzen, benötigen Kriminelle die Anonymität, um ihre Identität zu verbergen, damit sie von den Behörden nicht verfolgt werden können. Der allgemeine Ruf von Kryptowährungen wurde weitgehend durch die Umarmung der Technologie durch Kriminelle geprägt. Bei weiteren Anliegen können Sie gerne unsere Rechtsanwälte in Zürich, St. Gallen und Frauenfeld kontaktieren.

Zum Autor: Fabian Teichmann ist Rechtsanwalt in der Schweiz sowie Notar in St. Gallen. Ausserdem ist er Lehrbeauftragter an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland.

Teichmann, F., & Falker, M.C. (2020). Cryptocurrencies and financial crime: solutions from Liechtenstein. Journal of Money Laundering Control. https://doi.org/10.1108/JMLC-05-2020-0060.