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Financing of terrorism through the banking system

Dieser Beitrag von Dr. iur. Dr. rer. pol. LLM. Fabian Teichmann soll aufzeigen, dass es für Terroristen weiterhin möglich ist, Vermögenswerte für ihre Aktivitäten über Bankensysteme zu übertragen.

Terroristen benutzen legale und illegale Ressourcen, weshalb es schwierig ist, diese zu verfolgen. Obwohl Banken Compliance-Mechanismen benutzen und die Regel «know your customer» durchsetzen, haben Terrorismusfinanzierer Möglichkeiten gefunden, wie sie das Bankensystem nutzen können, ohne entdeckt zur werden. Da das Beseitigen der finanziellen Mittel keine vielversprechende Option ist, muss zur Bekämpfung der Terrorismusfinanzierung auf die Vermögensverschiebungen geachtet werden. Entgegen der Argumentation, dass Terrorismusfinanzierer auf andere Methoden, wie Hawala-Banken oder Bargeldkuriere ausgewichen sind, soll dieser Beitrag aufzeigen, dass es für Terroristen weiterhin möglich ist, Bankenysteme für ihre Vermögensübertragungen nutzen. Aufgrund der hohen Anzahl an Transaktionen werden vor allem kleine Transaktionen, auch in Hochrisikoländern, nicht als verdächtig angesehen. Zudem ist die Zeit für Compliance Fragen bei den Banken limitiert, da Transaktionen oftmals so schnell wie möglich abgewickelt werden. Ausserdem sind die Banken vielmehr auf die Geldwäscherei fokussiert, als auf terroristische Finanzierungen.

Der Beitrag zeigt auf, welche konkreten Methoden die Terroristen nutzen, um Transaktionen über das Bankensystem zu machen. Sie involvieren Flüchtlinge, die sich bereits in einem europäischen Land befinden und vorgeben, Gelder an ihre Familien zu schicken oder sie benutzen Personen, die vorgeben sie seien Touristen, die Bargeld abheben müssten. Meist arbeiten Terroristen mit Strohmännern, die jederzeit eine plausible Erklärung bereit haben, damit ihr eigener Name nicht preisgegeben werden muss. Zudem fälschen sie Dokumente oder Rechnungen, um die Behauptungen dieser Strohmänner zu untermauern. Eine weitere Ausrede, die sie benutzen, ist, dass es sich bei einer Transaktion um Spendengelder handelt. Ausserdem werden auch Rechtsstreitigkeiten für die Übertragung solcher Gelder genutzt. Das Risiko, dass solche Transaktionen entdeckt werden, ist eher klein. Das grösste Risiko ist der Analysemechanismus der Bank. Aus diesem Grund versuchen Terroristen ihre Transaktionen so zu tarnen, dass sie nicht als ungewöhnlich erscheinen und mit ihrem Profil übereinstimmen. Zudem dienen auch die Strohmänner und die gefälschten Dokumente dazu, das Risiko einer Entdeckung zu vermindern. Abschliessend hält der Artikel fest, dass mehr verdeckte Ermittler und Online-Durchsuchungen eingesetzt werden müssen, um die Terrorismusfinanzierung wirksam zu bekämpfen.