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Compliance in aufkommenden Märkten – Dubai und Vereinigte Arabische Emirate

Dr. iur. Dr. rer. pol. Fabian Teichmann, Rechtsanwalt in der Schweiz, und Marie-Christin Falker geben Ihnen in einem Artikel für die Zeitschrift für Risk, Fraud & Compliance (ZRFC) einen Einblick in die rechtlichen Rahmenbedingungen und Compliance-Anforderungen für in den Vereinigten Arabischen Emirate und insbesondere in Dubai tätige Unternehmen. Ausserdem wird aufgezeigt, wie Straftäter die liberalen Regulierungen in der Region ausnutzen, um inkriminierte Gelder zu waschen. Den ganzen Artikel finden Sie in der Zeitschrift für Risk, Fraud & Compliance (ZRFC) vom Februar 2022.

Im Jahr 2018 wurde das Strafgesetzbuch der Vereinigten Arabischen Emirate bezüglich Finanzdelikte angepasst und das Bundesgesetz Nr. 20/2018 über Antigeldwäsche, das den Anwendungsbereich von Antibestechungs- und Antikorruptionsanforderungen ausweitet, verabschiedet. Dieses Gesetz beinhaltet nun auch Bestechungen, die von ausländischen Beamten vorgenommen wurden. Auch in dessen Geltungsbereich fallen alle Aktivitäten, die einen Einfluss auf Bewohner oder Staatsbürger der Vereinigten Arabischen Emirate haben. Ausserdem enthält die Regelung Verbesserungen des ursprünglichen gesetzlichen Regelwerkes zur Bekämpfung von Finanzkriminalität, insbesondere die Bekämpfung von Geldwäsche mithilfe von Kryptowährungen. Durch diese neuen Änderungen ist das Antigeldwäschesystem nun besser an internationale Standards angepasst.

Die Vereinigten Arabischen Emirate bieten in vielerlei Hinsicht und in vielen Sektoren grosses Potenzial. Das liegt vor allem an der nicht vorhandenen Einkommensbesteuerung und die Freihandelszonen, die es auch ausländischen Investoren und Unternehmen erlauben, eine Firma oder Tochtergesellschaft zu gründen.

Die Vereinigten Arabischen Emirate sind vor allem für ihre laxen Compliance-Regulierungen bekannt, was ihnen den Ruf beschert hat, Zufluchtsort für Geldwäscher, sanktionierte und korrupte politisch exponierte Personen zu sein. Aufgrund internationaler Kritik gelten seit kurzer Zeit strengere Compliance-Regulierungen und Sorgfaltspflichten, insbesondere für Banken und Finanzdienstleister. Die Sorgfaltspflicht intendiert eine Identifikation der Person, in deren Namen Gelder aufbewahrt und transferiert werden und eine Abklärung der vorgesehenen Natur der Geschäftsbeziehung. Auch dient sie der Identifizierung potenzieller Risiken.

In den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Dubai agierende Unternehmen ist somit zu raten, dass ihre Mitarbeiter regelmässige Schulungen machen und dass Compliance als wichtiges Unternehmensziel definiert wird.

Zum Autor: Fabian Teichmann ist Rechtsanwalt in der Schweiz, Notar in St. Gallen sowie niedergelassener Europäischer Rechtsanwalt in Liechtenstein. Des Weiteren ist er als Lehrbeauftragter an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland tätig.

Mehr zu diesem Thema finden Sie in Teichmann, F. & Falker, M.C. (2022). Compliance in aufkommenden Märkten – Dubai und Vereinigte Arabische Emirate. Zeitschrift für Risk, Fraud and Compliance (ZRFC), 17(1), 34-39.