Dr. iur. Dr. rer. pol. Fabian Teichmann, LL.M. hat im Jahr 2021 einen Artikel für die Fachzeitschrift «Recht relevant für Compliance Officers» verfasst. Im deutschsprachigen Raum bestehen hohe rechtsstaatliche Standards, welche durch das funktionierende Justizsystem und den hohen Grad an Rechtssicherheit geprägt sind. Im Unterschied zu nur in der Schweiz ansässigen und tätigen Unternehmen sind multinationale Unternehmen oftmals in Ländern mit hohen Korruptionsraten tätig. Solche Unternehmen begegnen regelmässig Herausforderung in der Compliance-Tätigkeit. Insbesondere Bestechungsgelder gehören in den einschlägigen Ländern zum Alltag. Beispielsweise werden korrekt erstellte Jahresabschlüsse von den Steuerbehörden als unrichtig bezeichnet, wobei impliziert wird, dass die Richtigkeit gegen die Transaktion von Bestechungsgeldern anerkannt werde. Auch die Einleitung von Strafverfahren aufgrund monetären Gegenleistungen entsprechen der Realität.
Der Autor unterstreicht, dass die nationalen Unterschiede bei der Entwicklung und Umsetzung von Compliance-Programmen regelmässig zu wenig berücksichtigt werden. Insbesondere spricht er sich für die verstärkte Sensibilisierung auf die nationalen Unterschiede hinsichtlich Compliance-Massnahmen aus. Die rechtsstaatlichen Herausforderungen im Ausland zu berücksichtigen, sei für eine funktionierende Compliance unverzichtbar.