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Anti-Bribery Compliance Incentives: A Potential Solution?

Der Artikel befasst sich mit der Problematik der Korruption in Verbindung mit multinationalen Unternehmen, wurde von Dr. iur. Dr. rer. pol. Fabian Teichmann verfasst und im Januar 2018 in der Fachzeitschrift Balkan Journal of Interdisciplinary Research veröffentlicht. Im Rahmen des Artikels argumentiert der Autor, dass Anreize dazu beitragen könnten, Korruption in multinationalen Unternehmen zu bekämpfen. Er schlägt daher vor, sowohl die falschen Anreize zu reduzieren als auch die richtigen zu stärken, um Bestechung zu beseitigen. Um dieses komplexe Problem genau zu messen und regelkonformes Verhalten zu belohnen, könnte es notwendig sein, eine Leistungsmatrix zu verwenden. Korruption stellt nach wie vor ein grosses Problem für multinationale Unternehmen dar. Anreize können manchmal sogar Mitarbeiter dazu ermutigen, Bestechungsgelder zu zahlen. Compliance- und Whistleblower-Programme wurden bisher nicht ausreichend entwickelt, um Korruption in multinationalen Unternehmen zu unterbinden. Während frühere Studien die Schaffung von Anreizen für Beamte empfahlen, um sie davon abzuhalten, Bestechungsgelder anzunehmen, wurde ein solcher Ansatz in Bezug auf den Privatsektor noch nicht ausführlich erforscht. Bei der Gestaltung von Anreizsystemen zur Bekämpfung von Bestechung müssen mehrere Fragen berücksichtigt werden. Es muss festgelegt werden, wie monetäre Belohnungen speziell mit der Leistung verknüpft sein sollen. Darüber hinaus muss das Anreizsystem so gestaltet sein, dass Mitarbeiter dieses nicht umgehen können. Dabei sollte auch berücksichtigt werden, dass Anreizsysteme Mitarbeiter nicht dazu ermutigen sollten, ihre Leistung zu manipulieren, und sollten keine kurzfristigen Gewinne und langfristigen Verluste fördern. Falsche Anreize können Mitarbeiter dazu ermutigen, sich auf Korruption einzulassen. Wenn beispielsweise das Gehalt eines Mitarbeiters stark von seiner Verkaufsleistung abhängt und er nur dann einen Bonus erhält, wenn er sehr ambitionierte Verkaufsziele in von Korruption geprägten Ländern erreicht, besteht offensichtlich die Möglichkeit, dass Bestechung für ihn eine Option darstellt. Andererseits ist ein Mitarbeiter, dessen Gehalt nicht hauptsächlich von Verkäufen abhängt und der nicht übermässig ehrgeizige Verkaufsziele hat, wahrscheinlich weniger versucht, sich auf Bestechung einzulassen. Es ist jedoch nicht nur wichtig, falsche Anreize zu reduzieren, sondern auch die richtigen Anreize zu auszubauen. Wenn Mitarbeiter für ihre Teilnahme an Compliance-Programmen belohnt werden, erhöht dies womöglich ihre Motivation, den Anforderungen dieser Programme gerecht zu werden. Obwohl argumentiert werden kann, dass Mitarbeiter nicht für normales Verhalten belohnt werden sollten, hat die Vergangenheit gezeigt, dass fehlende Anreize zur Teilnahme an Compliance-Programmen zu negativen Ergebnissen führen können. In der Studie des Autors werden vorwiegend zwei Ebenen von Anreizen analysiert: Erstens fördern Anreize Mitarbeiter dazu, sich an Compliance-Standards zu halten. Zweitens ermutigen sie Mitarbeiter, ihre Kollegen und Vorgesetzten zu überwachen, um sicherzustellen, dass auch diese den Compliance-Standards des Unternehmens gerecht werden. Schliesslich sollte nicht nur ein Bonus für Compliance eingeführt werden, sondern auch für Innovation, Kreativität oder Teamarbeit.

Der Autor des Artikels, Fabian Teichmann, ist Rechtsanwalt und öffentlicher Notar. Er ist auch als Lehrbeauftragter an verschiedenen Universitäten und als Unternehmensberater auf internationaler Ebene tätig.

Mehr zu diesem Thema finden Sie in Teichmann, F. (2018). Anti-Bribery Compliance Incentives: A Potential Solution? Balkan Journal of Interdisciplinary Research. www.iipccl.org.