de en ru it fr

Anreize zur Einhaltung der Anti-Bestechungsvorschriften

Unsere Anwältinnen und Anwälte in Zürich, Frauenfeld und St. Gallen beschäftigen sich täglich mit wirtschaftsstrafrechtlichen und strafrechtlichen Themen wie der Bestechung. Die vorliegende Dissertation behandelt das Thema Anreize zur Einhaltung der Anti-Bestechungsvorschriften. Geschrieben wurde die Dissertation von Dr. Dr. Fabian Teichmann, LL.M., Rechtsanwalt in St. Gallen.

Mit zunehmender Fokussierung auf die Bekämpfung der Korruption in den letzten zwei Jahrzenten wurden die Lösungen zur Bekämpfung von Bestechung für Unternehmen weltweit immer bedeutender. Es wurden unzählige Methoden zur Korruptionsbekämpfung entwickelt, allerdings haben Anreizsysteme als mögliches Instrument zur Beseitigung von Bestechung in multinationalen Unternehmen bisher relativ wenig Forschungsaufmerksamkeit erhalten. In dieser Studie wird insbesondere untersucht, wie Anreizsysteme dazu beitragen können, dass sowohl die Einhaltung formeller Anti-Korruptionsverfahren als auch die Meldung von Bestechungsdelikten gefördert werden. Eine Kombination aus einer Leistungsmatrix, einer Prämie für Innovationen und Führungsqualitäten bei der Einhaltung der Vorschriften und einem Malus für die Nichteinhaltung der Vorschriften könnte tatsächlich dazu beitragen, die Einhaltung der Vorschriften zur Korruptionsbekämpfung zu verbessern. Darüber hinaus könnte ein Whistleblowing-Bonus ebenfalls ein konstruktiver Bestandteil der Anreizsysteme von Unternehmen sein.

Kurzfristig ist Bestechung in der Regel profitabel, aber die langfristigen Folgen sollten Unternehmen davon abhalten, sich darauf einzulassen. So kann beispielsweise der Ruf multinationaler Unternehmen leiden. Die Öffentlichkeit könnte annehmen, dass ein Unternehmen Produkte von minderer Qualität anbietet, wenn es gezwungen ist, Bestechungsgelder zu zahlen, um sie zu verkaufen. Weiter kann nicht davon ausgegangen werden, dass der Markt in der Lage wäre, sich selbst ausreichend zu regulieren.

Rechtliche Schritte zur Eindämmung der Korruption werden als potentielle Lösung häufig befürwortet. Mehrere internationale Organisationen und viele Nationalstaaten haben versucht, Bestechung zu mildern, indem sie entweder neue Gesetze entwickelt oder bestehende geändert haben. Diese Initiativen basierten hauptsächlich auf der Erwartung, dass lokale rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen einen direkten Einfluss auf die wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung der Welt haben könnten. Die daraus resultierenden Verträge orientierten sich insbesondere am Foreign Corrupt Practices Act der Vereinigten Staaten aus dem Jahr 1977, der unter anderem Zahlungen an ausländische Amtsträger zur Beeinflussung, Erlangung oder Beibehaltung von Aufträgen untersagte, und sollten Unternehmen in aller Welt bestimmte Standards auferlegen. Bei Anliegen oder Fragen zu diesem Thema können Sie sich gerne an unsere Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte für Strafrecht in St. Gallen, Zürich oder Frauenfeld.

Zum Autor: Fabian Teichmann ist Rechtsanwalt in der Schweiz. Er ist zudem als Notar in St. Gallen und als niedergelassener Europäischer Rechtsanwalt in Liechtenstein tätig. Er leitet ausserdem Beratungsgesellschaften in Dubai, London und Ruggell Beratungsgesellschaften.

Mehr zu diesem Thema finden Sie in Teichmann, F. (2017). Anti-Bribery Compliance Incentives. Kassel: Kassel University Press.