Korruption führt zu wirtschaftlichen Verlusten und verschwendet Ressourcen, führt zu einem Vertrauensverlust und fördert die soziale und wirtschaftliche Ungleichheit. Doch wo findet sie statt und wer ist besonders anfällig dafür?
Korruption findet in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft statt. Im öffentlichen Sektor werden oftmals Beamte oder Politiker, welche Macht über öffentliche Ressourcen oder Entscheide haben, bestochen. Um sich Aufträge zu sichern sind in der Privatwirtschaft Schmiergeldzahlungen oder illegale Preisabsprachen verbreitet. Um Verbrechen zu vertuschen, werden auch Personen im Justizsystem wie Richter oder Polizisten bestochen. Die Korruption macht auch vor dem Gesundheitswesen keinen Halt. Auch dort werden Bestechungsgelder für Behandlungen, gefälschte Medikamentenlieferungen oder unrechtmässige Abrechnungen von Leistungen bezahlt. Durch Korruption verschwinden zudem grosse Summen, die eigentlich für Hilfsprojekte in Entwicklungsländern gedacht sind.
Organisationen mit intransparenten Prozessen, Personen in Machtpositionen, die Zugang zu Ressourcen und Entscheidungskompetenz haben sind besonders anfällig. Auch Menschen, die sich in finanzieller Not befinden und Gesellschaften, die in Ländern agieren, wo es an Rechtsstaatlichkeit mangelt, gelangen oftmals in die Welt der Korruption. Besonders gefährlich ist auch die Korruption in Justizsystemen, wie die Bestechung der Staatsanwaltschaft oder der Kauf von richterlichen Entscheiden. Die Korruption in diesem Bereich ist nicht nur besonders gefährlich, sondern dieser Bereich ist gleichzeitig auch anfällig dafür. Die Korruption ist zudem in beide Richtungen möglich. Es ist nicht nur möglich einen Staatsanwalt zu bestechen, um eine Einstellung eines eigenen Verfahrens zu erwirken, sondern man kann die Staatsanwaltschaft auch bestechen, um ein Strafverfahren gegen eine andere Person herbeizuführen.
Ein solches mögliches Szenario wird Ihnen folgend aufgezeigt:
Ein Beispiel dafür ist die auf Bestechung basierende Einleitung eines Strafverfahrens gegen einen Konkurrenten, der einem erhebliche Probleme bereitet, weil er zu erfolgreich ist. Mittels Bestechung wirf man diesem Korruptionsdelikte vor, sodass eine Hausdurchsuchung durch den bestochenen Staatsanwalt stattfindet und auch die Presse darüber informiert wird. Aufgrund der Medienberichte werden nun beispielsweise auch die Banken in der Schweiz, bei denen der Konkurrent über Konten verfügt von den Korruptionsvorwürfen erfahren und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Vermögenswerte sperren. Zudem erfolgt auch eine Meldung an die schweizerische Meldestelle für Geldwäscherei die MROS, welche wiederum eine Meldung an die Staatsanwaltschaft macht. Danach wird die Staatsanwaltschaft mittels einer sogenannten «kleinen Rechtshilfe» im Ausland anfragen, ob Interesse an diesen Informationen, die man in der Schweiz aufgedeckt hat bzw. das Land, in welchem ein Verfahren gegen den Konkurrenten geführt wird, darüber informiert, dass auf Bankkonten in der Schweiz Vermögenswerte der beschuldigten Person liegen. Der ausländische Staatsanwalt, der sich sowieso vom ursprünglichen Auftraggeber bestechen lässt, sieht darin nun eine weitere mögliche Einnahmequelle und wird sein Interesse daran bekunden. Dies zeigt, warum gewisse Systeme besonders anfällig sind für Korruption und warum Korruption im Justizsystem besonders gefährlich ist.
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